Seit es Religionen gibt, gibt es auch Religionskriege und Auseinandersetzungen. Die Gläubigen werden radikalisiert, um letztlich nur den Religionsführern ein schönes und sorgenfreies Erdenleben zu ermöglichen.
Die University of Manchester hat ein neues Bild des Religionsstifters Jesus gezeichnet.
Schon seit Anbeginn des Christentums reklamierten die Römer die Existenz des Nomaden Jesus für sich. Nach vergeblichen Versuchen, diese Störer-Religion durch Christenverfolgung zu beseitigen, hielt Rom es für klüger, sich politisch selbst zum Mittelpunkt dieser Religion zu erklären. Allerdings passte für die Abbildungen der Jude Jesus nicht ins Bild.
Er wurde durch die leuchtenden Darstellungen, die ab dem Mittelalter ihre Hochzeit erlebten, ersetzt. Ein mitteleuropäisches Gesicht, nicht einmal ein typisch italienischer Menschenschlag wurden als Ersatz genommen. Langes welliges Haar, blasses Gesichtsfarbe und immer wieder die leuchtenden Löcher der Nägel (die es nie gab) sind die Elementze der Darstellungen. Die Universität Manchester hat jetzt versucht, den wahren Typus der Menschen dieser Zeit zu treffen.
(Bild: Uni Manchester)
Um es vorweg zu nehmen. Die Evolution hat Gott "erfunden". Heinrich Böll hat die Figur "Gott" in seinem Werk "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" trefflich als "jenes Höhere Wesen, das wir verehren" bezeichnet. Tasächlich verehren die Menschen schon vom ersten Tag an "Höhere Wesen", die ihnen übermächtig sind. Anfangs waren es bestimmte Tiere, die sie mit Fruchtbarkeit in Zusammenhang sahen. Später wurden die "Arbeits- oder Zuständigkeitsbereiche" der Götter, ob Tier, Mensch oder Hybridwesen erweitert oder neu aufgeteilt.
Die ersten uns bekannten Religionen bechränkten sich noch auf das Leben, doch recht früh kam auch der Gedanke auf, was nach dem Leben mit dem Menschen geschieht. Der Mensch ist tasächlich das einzige Lebewesen auf dieser Erde, dem schon recht früh zu Lebzeiten seine unabwendbare Endlichkeit bewusst ist. Der zwangsläufige philosophische Rückschluss musste sein, dass nach dem körperlichen Leben, das mit dem Tod endet, nicht einfach alles vorbei ist. Das ergäbe selbst für den findigsten Philosophen keinen Sinn. Und alles hat im Leben einen höheren Sinn. So lehrt man uns.
Im Altertum etwa im antiken Griechenlad gab es eine Menge Götter, Halbgötter und Götterhelfer, die sämtlich gesonderte teilweise aber auch gemeinsame Aufgaben meistern mussten. Aber auch früh gab es schon einen Boss. Zeus nannten man diesen Genossen. Er konnte machen, was er wollte, er war Chef und keiner konnte ihm an die Karre fahren. Ja so ist es heute ja auch noch. Irgendeiner ist der Chef, wenn wir diesen auch nicht mehr Göttervater nennen. Der griechischen Mythologie folgte die römische. Auch hier sponnen sich Geschichten um die einzelnen Götter und den Boss Jupiter. Der ägyptiche Totenkult war eines der ersten Religionszeichen, das sich mit der konkreten Zeit nach dem Leben befasste. Die Pharaonen waren sowohl weltliche wie auch religiöse Oberhäupter. Diese galt es für die Zeit nach dem Ableben auf Erden entsprechend auf die Ewigkeit vorzubereiten. Auch die Germanen hatten ihre Götter. Und auch die nordischen Gottheiten reklamierten ihre Existenzberechtigung. All diese Gottheiten und Mythologien fanden in Europa ihr jähes Ende mit dem Christentum
In der Zeit, in der die Sagen und Legenden des Alten Testaments "spielen", verehrten die Menschen insbesondere in Vorderasien und dem heutigen Nahen Osten einen singulären Gott. Es herrschte Monotheismus um Jahwe. Er hatte im hebräischen Raum verschiedne Namen: Jehova, Jehowa, Jahve, Jahveh, Jehovah, Jahwe, Jahweh, Jave, Jawe, Iehova, Jehhova, Jehowah, Yehaya, Yehowa, Yehowah. Hier begann es, dass man ein "Höheres Wesen" verehrte. Das Judentum war die Basisreligion. Jehova, wie man ihn auch nannte, sein Gott. Eine eigentlich zu vernachlässigend kleine Religionsgruppe. Dennoch ist sie sehr geschichtsträchtig, was die Religionen betrifft. Kurz nach dem Beginn der heutigen Zeitrechnung streunten viele Prediger durch die Lande. Palästina war ein unwirtliches und armes Gebiet. Durch die Predigten und Andachten zu Ehren Jehovas konnte man hier und da etwas zu essen oder zum Anziehen ergattern. Es gab eine große Menge an solchen Predigern und jeder rühmte sich Gott näher zu sein als der andere. Viele nannten sich Gottes Sohn, womit sie ja allesamt Recht hatten. Sie warem Söhne Jehovas. Von einem dieser Wanderprediger sind etwa 2 Jahre seines Lebens überliefert. Er war auch einer der Gottes Söhne und nannte sich Jesus. Mit der Obrigkeit und der römischen Besatzungsmacht stand er auf Kriegsfuß, was letztlich auch zu seiner Hinrichtung führte. Kein Mensch weiß, woher er kam, so dass sich eine Menge Mythen um ihn rankten. Er wurde ans Kreuz gebunden und verendete dort. Die Geschichte, dass er ans Kreuz genagelt wurde, ist frei erfunden. Niemand wurde mit Näglen ans Kreuz geheftet. Schlag ist ein Knoten, der sich bei Belastung zusammenzieht. Das war das "geschlagen". So konnten die Delinquenten nicht mehr vom Kreuz gezogen werden. Folgerichtig wurde er nach seinem Tod wohl vom Kreuz gebunden und an einem unbekannten Ort verbrannt, um nicht als politischer Märtyrer am Ende noch verehrt zu werden.
Hier hatten man aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Seine ihm Gesonnenen zogen weiter durch die Lande und missionierten. In Palästina wusste man um den zweifelhaften Ruf dieses Jesus, so dass es wenig Sinn machte, bei den Juden um eine Anhängerschaft zu werben. Zu diesem Schluss muss man mit Logik kommen. Letztlich waren es die Römer, die das Heft in die Hand nahmen und den jüdischen Gottessohn dann als Jesus Christus feierten. Es war eine eigene Religion geboren. Zwar blieb man bei Monotheismus - Gott gab es nur einmal - aber sein Sohn war gekommen, die Sünden der Menschen zu tilgen. Das muss jedem Denkenden grotesk vorkommen. Na ja, aber wer es glauben will ......
Da "unten in der Ecke" war aber einige Hundert Jahre wieder etwas los. Und wieder war es ein Prediger, der die Religionen neu ordnen wollte. Der Prophet Mohammed geboren zwischen 570 u. 573 in Mekka, gestorben am 8. Juni 632 in Medina), ist der Religionsstifter des Islam. Über den Propheten sind neben reichlich Mythen aber auch konkrete Erkenntnisse vorhanden. Jedenfalls weiß man über ihn mehr als über Jesus. Alles außer den knapp zwei Jahren seines Wanderprediger-Lebens ist alles absolut zweifelhaft, was in den Evangelien berichtet wird. Mohammed jedenfalls war auch strikt politisch engagiert und versuchte Religion und Staat zu vereinen. Somit war die zweite Weltreligion geboren.
Wenn man jetzt die östlichen Religionen nicht in der Ausführlichkeit würdigt, so ist es nicht die Absicht des Schreibers dieser Zeilen, diese Religionen wie Buddhismus, Hinduismus usw. in ein Nischendasein zu verdrängen. Allein der Platz reicht hier nicht aus. Abschließend ist zu resümieren, dass Gott von den Menschen erfunden wurde, weil diese zu denken begannen. Die schreckliche Angst vor dem Nichts am Ende des Lebens beflügelt die Gläubigen, sich an eine bestimmte Heilslehre zu klammern. Welche Unmenschlichkeit, Verbrechen und Leiden Religionen mit sich brachten und noch heute bringen, wird der Autor in einem gesonderten Aufsatz behandeln.
>Man glaubt, man sei Herr seiner Entscheidungen. Mitnichten! Findige Marketingstrategen befehlen uns, was wir gut zu finden haben und was nicht. Und das ist lange nicht alles. Wir machen das, was den Profit für die bringt, die uns beherrschen. Dabei werden wir nicht zufällig ausgesucht. Oftmals wirken wir fleißig mit. Wir gehen einfach zu lasch mit unseren Daten um.
mehr